PROZESS

Ich tauche ein in den Prozess, gebe mich ihm völlig hin: wacher Geist und die Frage: was fehlt an dieser Stelle? Von dieser Frage getragen kann ich versuchen zu verstehen und weiter zu entwickeln. Der Künstler findet etwas vor, versteht und entdeckt eine neue Möglichkeit, ein neuer Ansatz zeigt sich. Echte Anteilnahme ist die Voraussetzung. Das Neue ist nicht neu, aber anders: Herbeifinden. So vielleicht.

Aufmerksam, offen und bereit sein. Dann auch umsetzen und tun.

Es ist schön, aber vielleicht noch nicht gut.

Der künstlerische Prozess steigert meine Wachheit.

Wenn ich nicht mehr weiterweiß, nur noch in den Fragen lebe, dann empfinde ich eine Grenze hinter der ich eine neue Erfahrung vermute. Was für mich vielleicht wertvoll ist, liegt hinter dieser Grenze. Dann folge ich dem Vorgefühl, das dort etwas verborgen ist, das meine diffuse Sehnsucht stillt. Wage den nächsten Schritt und füge das Gefundene künstlerisch zusammen zu einem neuen, stimmigen Ganzen. Mehr als Gedanken und Worte. Erst wenn ich es an die Wirklichkeit anschließe, in die Welt hineinarbeite, lässt sich prüfen, ob der neue Gedanke ein bisschen Wahrheit birgt.

Das Gefundene selbst erzählt seine eigene Geschichte.

Zwischen den Eindeutigkeiten liegt das Geheimnis der Lebendigkeit.

Wenn ich von etwas (Schönem) ergriffen bin, führt mich das zu meinem eigenen Sehnen und ich gehe verwandelt weiter.

Voraussetzung für das schöpferische Tun ist das Ergriffen sein, der Enthusiasmus. Die Antwort auf die Schönheit der Schöpfung ist der Wunsch, selbst Schönheit (Wahrheit) in die Welt zu bringen.
Je länger man etwas wirklich anschaut, desto mehr wird das betrachtete zu einem Wunder. Was erzählt es uns?

Intuition ist wach sein im Traum und warten können, bis die Fragen entstehen, die dich weiterbringen. Freiheit, Geduld, Vertrauen in den Prozess.

Mindfullness. Mindfullness. Anders geht es nicht.

Link zum Interview zur „Frage der Intuition“ / 24.09.2019 / ZEITRAUM WITTEN

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